Gehzeit ca. 3 Std.
Treppel-, Au- und Wiesenwege

Pirschgang zum Wildgehege "Weite Lacke"

Anfahrt: A1 Abfahrt St. Valentin, beim Landzeit St. Valentin (Holiday) vorbei 2. Ausfahrt beim Kreisverkehr "Rainbow" (Richtung Mauthausen), Ortschaft Rems durchfahren und Straßenverlauf bis Kreuzung "Stögen" folgen und gerade aus Richtung St. Pantaleon-Erla.
Ausgangspunkt: Pfarrkirche St. Pantaleon.

Wenn Sie des Schifahrens langsam müde werden und Ihnen die überfüllten Pisten keine allzu große Freude mehr bereiten, wenn Sie sich nach dem ersten Grün, den ersten Frühlingsboten sehnen, dann unternehmen Sie einen beschaulichen Pirschgang in die Donauauen um St. Pantaleon-Erla. Bedingt durch die fast regelmäßig auftretenden Hochwasser, entfaltet sich in diesem naturbelassenen Forstgebiet bereits im zartesten Frühjahr eine Flora von außergewöhnlicher Vielfalt und Üppigkeit.
Schon die alten Römer hatten jahrelang mit dem Hochwasser zu kämpfen, bis sie ihr Legionslager entnervt räumten und nach Lorch verlegten. St. Pantaleon, ein altes Haufendorf, das bis 1400 Zwieselkirchen genannt wurde, liegt am Rande dieses Überschwemmungsgebietes. Die gotische Pfarrkirche (kostbare Altäre und Reliefs, "Bachlechnerkrippe") ist sehenswert. Sie wurde im 15. Jhdt. anstelle einer Doppelkapelle errichtet, deren Krypta (Kapitelle von höchstem Kunstwert, romanische Baureste in der Taufkapelle) noch erhalten ist. An der Kirchenrückseite (Landgasthof Winklehner) wollen wir mit unserer Auwanderung beginnen und folgen dem Straßerl in nördlicher Richtung zum bereits sichtbaren Wegkreuz, wo wir rechts einschwenken (Richtung Gasthaus Pilz) und entlang des Hauptweges in die Au spazieren. Sie präsentiert sich bereits Anfang März von ihrer schönsten Seite. Millionen von der Sonne wachgekitzelter Schneeglöckerln verzaubern den Waldboden in einen riesigen Blütenteppich. Abzweigende Seitenwege sind durch Schranken gesperrt, bald schiebt sich eine Sperrstange auch über unseren Hauptweg. Wir folgen dem gleich dahinter links abzweigenden Pfad zur Biberlacke. Naturverbundene Hobbyangler haben den idyllischen Seerosenteich in Pacht und Pflege. Bei einem liebevoll errichteten Rastplatzerl sollte man kurz verweilen und die romantische Kulisse genießen. Und wenn wir uns besonders ruhig verhalten, erblicken wir vielleicht den "Star" unter den Teichbewohnern: einen prachtvollen, 9 kg schweren Goldfisch. Vom Hochstand nördlich der Lacke überqueren wir einen Fahrweg und folgen einer Wiesenschneise westwärts zum nächsten Fahrweg, der uns zur Donau leitet. Bei einem Schwemmbach erklimmen wir den Hochwasserdamm. Vom gegenüberliegenden Ufer grüßen das Fischerdorf Au, rechts der Kirchturm von Naarn. Entlang des Dammes marschieren wir stromabwärts. Der Großteil ist abgesenkt; das ist die Überströmungsstrecke, über die bei Hochwasser die Wassermassen abfließen sollen. Dahinter schafft das Augebiet ideale Lebensbedingungen für die Tierwelt. Am Ende der Uberlaufstrecke bietet ein Brückerl Gelegenheit, den Schwemmbach zu überqueren. Wir folgen dem Fahrweg zurück in die Au, wenden uns aber bei der ersten Wiesenschneise nach links, einem Gatter zu. Klettert man den Hochstand Nr. 3 (eigentlich Nr. 31) hoch, sieht man die "Weite Lacke", das größte Wasserreservoir innerhalb der Au, um die ein Wildgehege angelegt wurde. Dieses beherbergt sämtliche Damwildarten und Rudel von Wildschweinen. Es lohnt sich, sich leise am Zaun entlangzupirschen. Die Hochstände Nr. 32 und 33 bieten gute Beobachtungspunkte. Dann wird es langsam Zeit, die geheimnisvolle Einfriedung zu verlassen, und wir wenden uns, vorbei am Hochstand 35, dem Hauptweg zu, welcher uns aus der Au hinausleitet. An der Erlabachbrücke bieten sich für den restlichen Streckenabschnitt zwei Varianten an: entweder über den Ort Erla (sehenswerte ehem. Benediktinerstiftskirche und -stiftsgebäude) oder entlang des Erlabaches.