Das weithin sichtbare Schloss Goldegg liegt am Südostrand des Dunkelsteinerwaldes. Schon aus der Ferne erkennt man den stolzen Bau. Auf der Fahrstraße gelangt man durch ein Rundbogentor in einen geräumigen Hof.

Rechtsseitig an der Stützmauer, die von einer Steinbalustrade gekrönt wird, befindet sich ein Brunnen mit Delphinen. Durch den sieben Geschosse hohen Turm gelangt man in einen langen gewölbten Gang. Von diesem bzw. dem darüberliegenden Gang sind die Räume des Herrenhauses zugänglich. Das Obergeschoss wird als Wohnung genutzt. Gegen Westen schließt sich ein Innenhof an, der im vorigen Jahrhundert nachträglich mit einem Arkadengang geschmückt wurde. Durchschreitet man den Hauptgang bis zu seinem südlichen Ende, so ist man unauffällig bereits in den Mauerbereich der gotischen Vorburg gelangt, die gegen außen wohl durch ein Tor geschlossen war. Diese Mauerreste sind in der Renaissancezeit überbaut worden. Ein kurzer Verbindungsgang, der zugleich auch als Lichthof dient und über dem zugeschütteten ehemaligen Burggraben liegt, weist zur Schlosskapelle.

Die Kapelle mit Kreuzgewölben und dreiseitigem O-Abschluß geht nach A. Klaar wohl auf eine gotische Doppelkapelle in zwei Geschossen zurück. Die Ausgestaltung, insbesonders der reiche Deckenstuck, stammt aus dem 2.Drittel des 17. Jahrhunderts. Das Altarbild zeigt den gekreuzigten Heiland, dem diese Kapelle geweiht ist. An dem kleinen Lichthof wurde bei wissenschaftlichen Untersuchungen, im Erdgschoss, der ehemalige Bergfrit festgestellt. Auf Vischers Stich von 1672 ist das Schloß Goldegg noch mit zwei dominierenden Türmen gezeichnet.

Das Alter und die Art der Mauern sind unter dem schweren Verputz nur schwer zu beurteilen; selbst der Dachstuhl scheint aus dem Mittelalter zu stammen. Die von A. Klaar erforschte Baugliederung lässt eine gotische Phase, einen Rennaissancebau und barocke Zubauten erkennen.

Das Schloss wird heute von der Familie Auersperg bewohnt und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Vom mittelalterlichen Leben zwischen Dunkelsteinerwald und Tullnerfeld berichtet das Buch "Ritterstolz und Willkür" das vom Neidlinger Autor und Heimatforscher August Pachschwöll als Zugang zu dieser Epoche verfasst wurde. Im Abschnitt auf den Spuren der Goldegger wird hier erstmalig über die Frage der Herkunft und verwandtschaftlicher Bindungen der Herren von Goldegg berichtet.

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