1897/98 ließ Arthur Krupp zum 50-Jahr-Jubiläum der Regierung Kaiser Franz Josef I. das Theater errichten. 1899 wurde es im Beisein des Kaisers eröffnet.

Für den Bau wählte der Fabriksherr die beiden angesehenen Architekten des historisierenden Ringstraßenstils Hermann Helmer und Ferdinand Fellner, welche im Lauf ihrer Tätigkeit zwischen Hamburg und Odessa 48 Theater entwarfen.

Ihren ungehemmten Siegeszug quer durch den Kontinent begannen Helmer und Fellner mit dem Volkstheater in Wien, dessen Erscheinungsbild im Berndorfer Stadttheater in kleinerem Maßstab nachklingt.

Die Hauptfront ist einem Park mit Platanen zugekehrt und dem eigentlichen Hauptplatz abgewandt. Arthur Krupp wollte die Schauseite des Theaters von seinem Herrenschloss "Am Brand" im Blickfeld haben und vor dem Gebäude einen großen Stadtplatz errichten. Dass ihm der Besitzer diesen Grund später, trotz günstiger Angebote vorenthielt, konnte er nicht ahnen.

Die Bauanlage des Theaters lebt aus dem Geist der Wiener Ringstraßen-Renaissance.

Durch die vielfältig verschachtelten Baukörper, die aufwendig gestaffelten Giebel der Hauptfront, die gegliederten Erker und durch die Buntheit der Fresken (eine völlige Erneuerung der Fresken wurde bei der Restaurierung nicht durchgeführt) wird dem Gebäude alles Schwere, Wuchtige genommen und das Ganze in das Spielerisch-Leichte, Grazile und Anmutige gehoben.

Betritt man den Zuschauerraum des Theaters, glaubt man sich in ein Rokoko-Schlosstheater versetzt, das unbeschwerte Lebensfreude ausstrahlt.